St. Georg muss gerettet werden!
Es ist fast genau ein Jahr her, dass der Leipziger Stadtrat schon einmal Überbrückungshilfen für das mehr als 800-jährige städtische Krankenhaus in Höhe von 100 Millionen Euro beschlossen hat, um es zu erhalten. Nun sind wir vor allem wegen der ausbleibenden Unterstützung des Bundes und des Landes gezwungen, mit weiteren finanziellen Mitteln bis zu 140 Mio. Euro das St. Georg abzusichern, um eine drohende Insolvenz zu verhindern. Dies trifft auch für die Erhöhung des Bürgschaftsvolumens auf insgesamt 70 Millionen Euro für die Begleitung der dringenden Investition des Neubaus des Zentralgebäudes II zu. Es bleibt ein gesellschaftlicher Skandal, dass die Ampelkoalition aufgrund der ausbleibenden finanziellen Unterstützung elementare Bestandteile des Gesundheitssystems der Bundesrepublik und Sachsens aufs Spiel setzt, keine Rücksicht auf Patientinnen und Patienten in einer bedrohlichen Lebenslage nimmt sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Krankenhäuser im Stich lässt. Teil des Problems ist, dass die vom Gesundheitsminister mehrfach angekündigte Krankenhausreform immer noch auf sich warten lässt. Hier ist ein dringendes politisches Umdenken notwendig, um die Krankenhauslandschaft der Bundesrepublik und auch das St. Georg dauerhaft zu sichern.
Kommentar von Steffen Wehmann im Leipziger Amtsblatt Ausgabe Nr. 8 vom 20. April 2024, S. 4